Digitalisierung – das klingt nach Freiheit, nach Möglichkeiten, nach einer Welt, in der alles nur einen Klick entfernt ist. Für viele ist das längst Alltag. Doch für Senior:innen fühlt sich das Netz manchmal wie ein undurchdringlicher Dschungel an – voller Fachbegriffe, Kleingedrucktem und unsichtbarer Stolperfallen.

Wer nicht mit Smartphone und Apps aufgewachsen ist, merkt schnell: Die digitale Welt hat ihre eigenen Spielregeln. Begriffe wie „Cloud“ oder „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ wirken fremd, Geräte erscheinen überladen. Und die ständige Angst, etwas falsch zu machen, bremst oft die Neugier. Besonders im Bereich Online-Spiele und Freizeitangebote ist die Auswahl riesig – vom klassischen Kreuzworträtsel bis hin zu Plattformen, bei denen echtes Geld im Spiel ist.

Nicht alles, was glänzt, ist Gold. Während manche Anbieter mit klaren Regeln und staatlicher Aufsicht arbeiten – wie etwa 7melons, das für Transparenz und Spielerschutz steht – gibt es auch viele, die mit versteckten Kosten, psychologischen Tricks oder intransparentem Datenumgang arbeiten.

Wenn Unsicherheit zur Schwachstelle wird

Viele ältere Menschen ziehen sich deshalb aus Unsicherheit zurück – oder schenken Angeboten zu schnell ihr Vertrauen. Was für Jüngere selbstverständlich ist – etwa das Erkennen von Phishing-Mails oder der Umgang mit Passwörtern – kann für Ältere zur Stolperfalle werden. Besonders perfide: Betrugsmaschen, die gezielt auf ihre Lebensrealität zugeschnitten sind.

Ein Beispiel: Eine E-Mail, die angeblich von der Hausbank stammt – „Ihr Online-Banking wurde gesperrt. Klicken Sie hier zur Entsperrung.“ Während digital versierte Nutzer:innen den gefälschten Absender sofort entlarven, wirken solche Nachrichten auf weniger geübte Menschen oft echt und dringlich.

Warum Technik oft mehr abschreckt als hilft

Technik ist nicht neutral – sie spricht eine Sprache, die nicht jeder sofort versteht. Menüs sind verschachtelt, Schriftarten zu klein, und Begriffe wie „Cookies“ oder „Firewall“ wirken kryptisch. Plattformen verändern sich laufend – was gestern noch funktionierte, ist heute verschwunden oder anders. Kein Wunder, dass viele lieber verzichten, als ein vermeintliches Risiko einzugehen.

Diese Zurückhaltung öffnet Tür und Tor für Betrugsversuche – weil genau hier Unsicherheit auf technische Überforderung trifft.

Betrug hat viele Gesichter

Manche Maschen sind besonders häufig und gefährlich:

  • Romance Scamming: Betrüger:innen bauen über Wochen emotionale Nähe auf und bitten dann plötzlich um Geld – oft unter dem Vorwand von Notfällen.
  • Enkeltrick 2.0: Gefälschte Nachrichten von angeblichen Familienmitgliedern, die mit neuer Telefonnummer und dringender Bitte um Geldüberweisung auftreten.
  • Fake-Shops: Professionell gestaltete Webseiten mit unrealistisch günstigen Angeboten – am Ende kommt keine Ware, und das Geld ist weg

Verantwortungsvoll spielen – auch im Netz

Viele Senior:innen entdecken Online-Spiele als neue Form der Unterhaltung. Doch gerade dort, wo echtes Geld involviert ist, braucht es besondere Achtsamkeit. Seriöse Anbieter setzen auf klare Informationen, Einzahlungslimits, Pausenfunktionen und Selbstsperren.

Wer sich unsicher ist, ob das eigene Spielverhalten noch im gesunden Rahmen liegt, findet auf Check dein Spiel unabhängige Selbsttests und Beratung – kostenlos, anonym und vertrauenswürdig.

Was hilft: Orientierung und Unterstützung

Die Technik entwickelt sich schnell – aber Hilfe gibt es. Pro Senectute, Bibliotheken und Volkshochschulen bieten spezielle Schulungen für Senior:innen, oft kostenlos oder stark vergünstigt. Auch viele Familien setzen inzwischen auf sogenannte Technik-Paten – Kinder oder Enkel, die geduldig bei Fragen zur Seite stehen.

Bei konkretem Verdacht auf Betrug helfen die Kantonspolizei, die Schweizerische Kriminalprävention und das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) mit Rat, Material und im Ernstfall mit Ermittlungen.

Warnsignale erkennen – so schützt man sich

Betrugsversuche folgen oft ähnlichen Mustern:

  • Zeitdruck: „Nur heute gültig!“ oder „Sofort handeln!“ – seriöse Anbieter drängen nie zu schnellen Entscheidungen.
  • Vorauszahlungen: Niemand muss Geld überweisen, um eine Erbschaft, einen Gewinn oder ein Darlehen zu erhalten.
  • Unpersönliche Ansprache: Offizielle Stellen kennen Ihre Daten und sprechen Sie persönlich an – niemals mit „Sehr geehrter Nutzer“.

Was tun, wenn etwas passiert ist?

Sofortmaßnahmen helfen, größeren Schaden zu verhindern:

  • Bank kontaktieren: Karten sperren, Überweisungen stoppen.
  • Beweise sichern: Screenshots von E-Mails oder Webseiten speichern.
  • Anzeige erstatten: Auch wenn die Erfolgschancen gering wirken – Cyberbetrug ist eine Straftat.

Fazit: Digitale Teilhabe braucht Schutz und Vertrauen

Die digitale Welt kann verbinden – wenn sie verständlich und sicher ist. Ältere Menschen haben ein Recht auf Teilhabe, aber auch auf Schutz. Mit Aufklärung, Geduld und guter Begleitung lässt sich der digitale Alltag auch im Alter meistern – Schritt für Schritt, im eigenen Tempo.